Leitsätze der Propaganda

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Zurückübersetzt aus der englischen Übersetzung von Walter Ziems.

1. Hitlers Grundsätze der Propaganda (zusammengefasst nach Jowett & O´Donnell)

  • Abstrakte Konzepte/Begriffe sind zu vermeiden
  • Es sind stets dieselben wenigen Konzepte/Begriffe zu wiederholen. Zu verwenden sind stereopype Wendungen.
  • Argumente/Behauptungen sind stets einseitig zu verwenden.
  • Der Gegner muss ununterbrochen angegriffen/kritisiert werden.
  • Die Kritik soll sich auf einen ausgesonderten “Feind” konzentrieren.

2. Göbbels Grundsätze der Propaganda (zusammengefasst nach den Übersetzungen des Tagebuchs von Louis Lochner)

  1. Der Propagandist muss Zugang zur Nachrichtenlage und zur Verfassung der öffentlichen Meinung haben.
  2. Propaganda muss von einer alleinigen Instanz geplant und durchgeführt werden.
    – Diese Instanz muss alle Richtlinien der Propaganda bestimmen.
    – Diese Instanz muss den wichtigen Funktionären die Propagandarichtlinien erklären und deren Moral hochhalten.
    – Diese Instanz muss weitere Stellen überwachen, welche Auswirkungen auf die Propaganda haben.
  3. Die Auswirkungen der Propaganda müssen in der Planung der Aktion berücksichtigt werden.
  4. Propaganda muss die Massnahmen und Handlungen des Feindes beeinflussen.
    – Durch die Unterdrückung von propagandistisch wünschenswertem Material welches den Feind mit nützlichen Informationen versorgen kann.
    – Durch die offene Ausstreuung von Propaganda, deren Inhalt oder Verfassung dazu geeignet ist den Feind zu den gewünschten Schlüssen zu verleiten.
    – Durch die Verleitung des Feindes zur Herausgabe von wesentlichen Informationen über sich selbst.
    – Durch die Unterlassung jeglicher Erwähnung von uns erwünschter Aktionen des Feindes, falls die Erwähnung solche Aktionen in Verruf bringen würden.
  5. Freigegebene und verwendbare Informationen müssen für die Umsetzung einer Propagandakampagne zur Verfügung stehen.
  6. Um wahrgenommen zu werden muss Propaganda das Interesse des Publikums wachrufen und muss über ein Medium verbreitet werden welches die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
  7. Glaubwürdigkeit allein bestimmt ob die ausgebrachte Propanda wahr order falsch sein soll.
  8. Der Zweck, der Inhalt und die Wirkung von Feindpropaganda; die Stärke und Auswirkung einer Veröffentlichung; und das Wesen der laufenden Propagandakampagnen entscheiden darüber ob Feindpropaganda ignoriert oder dementiert werden soll.
  9. Die Glaubwürdigkeit, Nachrichtenlage und die möglichen Auswirkungen der Veröffentlichung bestimmen darüber ob Propagandamaterial zensiert werden sollte.
  10. Material aus Feindpropaganda kann in Operationen verwendet werden falls es dazu geeignet ist das Prestige des Feindes zu beschädigen, oder die Ziele der eigenen Propaganda unterstützt.
  11. Schwarze Propaganda anstatt weisser Propaganda muss dann gebraucht werden sobald die letztere weniger glaubwürdig ist, oder unerwünschte Wirkungen zeitigt.
  12. Propaganda kann durch Führer mit Prestige erfogreicher vermittelt werden.
  13. Propaganda muss zeitlich sorgfältig geplant werden.
    – Die Verlautbarungen müssen das Publikum vor denen der konkurrierenden Propaganda erreichen.
    – Eine Propagandakampagne muss zum optimalen Zeitpunkt beginnen.
    – Das Propagandamotiv muss wiederholt werden, jedoch nicht über den Punkt nachlassender Wirkung hinaus.
  14. Propaganda hat Ereignisse und Personen mit markanten Wendungen oder Parolen zu bezeichnen.
    – Sie muss Reaktionen hervorrufen in deren Besitz das Publikum bereits vorher ist.
    – Sie muss in der Lage sein leicht aufgenommen zu werden.
    – Sie muss wieder und wieder gebraucht werden, allerdings nur unter angemessenen Umständen.
    – Sie muss unmöglich umzukehren sein.
  15. Propaganda welche sich an die Heimatfront richtet muss das Aufkeimen unbegründeter Hoffnungen unterdrücken, welche durch zukünftige Ereignisse zerstört werden könnten.
  16. Propaganda welche sich an die Heimatfront richtet, muss einen optimalen Grad an Besorgnis erzeugen.
    – Propaganda muss alle Besorgnisse verstärken welche sich auf die Konsequenzen einer Niederlage beziehen.
    – Propaganda muss zu hohe Besorgnisse verringern welche durch die Bevölkerung selbst nicht verringert werden können (ausser jenen der Konsequenzen der Niederlage)
  17. Propaganda welche sich an die Heimatfront richtet, muss die Auswirkugen von Enttäuschungen verringern.
    – Unabwendbare Enttäuschungen müssen vorweggenommen werden.
    – Unabwendbare Enttäuschungen müssen ins rechte Licht gerückt werden.
  18. Propaganda muss die Verlagerung von Aggressionen ermöglichen indem diese die Ziele des Hasses vorgibt.
  19. Propaganda kann nicht sofort auf starke Gegentendenzen einwirken, stattdessen muss diese irgendeine Art der Handlung oder Ablenkung anbieten, oder beides.

Dies wären die Leitsätze zur Durchführung von Propagandaoperationen.

Quellen:

  • Goebbels‘ Principles of Propaganda, Leonard W. Doob, Public Opinion Quarterly, Fall 1950 pp. 419-442
  • Propagation and Persuasion; Jowett & O’Donnell


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